von Frederik Holst

Dieses Mal will ich auf den
Hauptvorteil der Poke-Sounds eingehen:
Die einfache Konvertierbarkeit in
Maschinensprache. Da Maschinensprache
nicht viel anders ist, als Werte in
Adressen zu poken, fällt das Umwandeln
auch nicht schwer, wir haben es ja
schließlich mit nichts anderem als mit
POKES zu tun. Als erstes möchte ich ein
Listing zeigen, das eine ganz einfache
Tonfolge ausgibt, es sieht so aus:

     ORG $A800

     LDA #VBI:LO
     STA $224
     LDA #VBI:HI
     STA $225
     LDA #192
     STA $D40E

     LDA #0
     STA MERK

     RTS


VBI  LDA MERK
     CMP #10
     BNE CONT

     LDA #0
     STA MERK

CONT LDX MERK

     LDA TAB,X
     STA $D200
     LDA #175
     STA $D201

     INC MERK

     JMP $E462


TAB  DFB 100,110,120,130,140
     DFB 150,160,170,180,190


Nun die Erklärung des Listings:
Am Anfang wird der VBI eingerichtet.
Ein VBI ist ein Programm, das im
Hintergrund läuft, man kann also weiter
tippen, eine Figur steuern usw.
Außerdem wird unsere Zählvariable MERK
auf null gesetzt. Damit ist das
Hauptprogramm beendet. Alle 1/50
Sekunde wird nun der VBI aufgerufen.
Dort wird zuerst abgefragt, ob MERK
schon den Wert 10 erreicht hat. Wenn
dies der Fall ist, wird es auf null
gesetzt, ansonsten geht es bei CONT
weiter. Nun wird der Wert von MERK in
das X-Register übertragen und der Wert,
der an TAB+X steht gelesen. Das
Ergebnis wird dann in $D200
geschrieben, es ist also die Frequenz
für Tonkanal 0. Die 175 setzt sich aus
dem Wert 15 für die Lautstärke und dem
Wert 10 (keine Verzerrung) * 16 = 160
zusammen und bleibt konstant.

(Anmerkung für ML-Programmierer: Einige
werden sich sicher gefragt haben, warum
ich so umständlich mit MERK
programmiert habe und nicht einfach den
X-Wert erhöht habe. Das ist schon
richtig, aber da mein XL einen leichten
Defekt hat, setzt er den X-Wert bei
einem INX immer auf 255, gleiches gilt
für das Y-Register, doch setzt er das
auf null, was weiß ich warum. Deswegen
bin ich lieber auf Nummer Sicher
gegangen.)

Wenn man sich das Programm anhört, ist
das ganze natürlich viel zu schnell.
Man muß also vor der Erhöhung des MERK
Wertes eine Pause einlegen (mittels
einer Abfrage des Y-Registers). Doch
ich will das Listing nicht noch mehr
Verkomplizieren, deswegen überlasse ich
das Euch !

Viel Spaß beim Experimentieren !