Technische Tips & Tricks: Sega-Joypads

B. Kühnast

"Oh nein", höre ich schon das allgemei-
ne Stöhnen, "bleiben wir denn vor dem
japanischen Kram gar nicht verschont?"
Nein. Und zwar deswegen nicht, weil es
absolut wichtig für ALLE XL-User ist.

Wie oft habe ich mich schon bei den
diversen Games über den doppelt beleg-
ten Knopf aufgeregt. Bei "Kennedy
Approach" klappte das zwar ganz gut
(hier wurde zwischen kurzem und langem
Drücken unterschieden), aber zwei
Knöpfe sind einfach zeitgemäßer - man
braucht sie zum Spielen einfach. In der
Spielhalle kann man das recht gut
sehen.

So, nachdem das WARUM geklärt ist, geht
es jetzt um das WIE. Zuallererst: Man
benötigt ein Sega-Joypad oder einen
entsprechenden Joystick. Nicht die für
das Master System mit zwei Feuerknöp-
fen, sondern die für das Mega-Drive.
Diese Pads kann man auch einzeln
kaufen, für 30 bis 50 DM. Nach der
Eingewöhnung kann man übrigens absolut
gut damit spielen, sie reagieren sehr
gut.

Abfragen kann man die vier Richtungen
und die Knöpfe B und C. Das Master
System hat nur die Knöpfe A und B,
deshalb ist es unbrauchbar. Im folgen-
den die BASIC-Funktionen, die benötigt
werden.

STICK(0)

Die Standard-Joystickabfrage. Hier
erhält man alle Richtungen, wie bei
jedem anderen Joystick.

STRIG(0)

Der normale Feuerknopf. Beim Sega-Pad
ist das Knopf B. Eine 1 bedeutet kein
Feuer, bei 0 ist der Knopf gedrückt.

PADDLE(0)

Jetzt wird's spannend. Über diesen
Eingang, normalerweise für die Paddles
(Drehregler) benutzt, kann man den
Knopf C abfragen. Liefert die Funktion
den Wert 1, ist der Knopf nicht
gedrückt, ansonsten gibt's den Wert
228.

PADDLE(1)

Wie gesagt, den Knopf A kann man nicht
abfragen. Funktioniert es bei euch
doch, dann laßt es lieber - wenn ihr
euer Programm weggeben wollt, kann es
sein, daß es nur bei euch klappt. Über
diesen Eingang kann man aber abfragen,
ob ein Sega-Pad angeschlossen ist. In
diesem Fall liefert die Funktion eine 1
zurück, ansonsten 228. Mit Hilfe dieser
Information kann euer Programm selbst-
ständig feststellen, ob ein Sega-Pad
angeschlossen ist oder ein normaler
Joystick. Eure Joystick-Abfrage kann
sich dann automatisch entsprechend ein-
stellen!

Das war's schon. Es ist eigentlich sehr
einfach, aber meiner Meinung nach
ungemein praktisch! Ein Dank geht an
Ingo Kusch, der die Idee auf einem
anderen Computer umgesetzt hat und mich
auf die Idee brachte.

CU!