von Thomas F. Backa

Hier ist der Wilde Westen am wildesten.
Banditen haben die Einwohner aus der
Stadt vertrieben, Dokumente gestohlen
und die Stadt übernommen. Nur der
Sheriff kann noch helfen...

Ein Mann gegen die Banditenbande- und
dieser Mann bist Du!

Suche und töte die grausame Bande von
Gesetzlosen und bringe die Dokumente
der anständigen Stadtbevölkerung
zurück. Erwirb für jeden toten Banditen
eine Prämie und einen Bonus für jedes
gefundene Dokument. Im Sheriffsbüro
gibt es Munition, Du kannst aber immer
nur 6 Patronen tragen. Extraleben
kannst Du beim Doc für 500$ erwerben.
Im Casino der Stadt kannst Du zwischen
den Schießereien versuchen, Dein Konto
aufzubessern.

Vorsicht vor den Rothäuten, sie sind
wirkliche Schleicher. Versuche, die
Schlaglöcher zu meiden, einige sind 3
Meter tief!

Wie lange kannst Du als Pistolenschütze
überleben?

Dies ist die eingedeutschte Einleitung
zu dem Spiel GUNFIGHTER von ATLANTIS
SOFTWARE LTD. aus Großbritannien. Ich
habe es auf Cassette zu einem Preis von
9,95 DM erwerben können. Erschienen ist
es 1989, nach Deutschland wohl erst
jetzt gekommen, da ich es noch in
keinem Angebot gesehen habe.

Nach dem Laden (dauert ca. 11 Minuten)
erscheint gleich der Spielscreen. Oben
befinden sich folgende Anzeigen:

- Anzahl der vorhandenen Patronen
- Kontostand
- Leben (Sheriffsterne)

Links erscheint jeweils der Steckbrief
des Banditen, der in der Stadt sein
Unwesen treibt, rechts der
Prämienbetrag. Unten werden im Textfeld
Nachrichten über den Namen und den
aktuellen Standort des Gejagten
angezeigt. In der Mitte ist demnach das
Spielfeld angeordnet. Leider scrollt
die Landschaft nicht. Daher läuft man
von einem Screen zum anderen. Der
Player ist grafisch recht gut gelungen,
leider flimmert er bei Bewegungen.
Soundeffekte sind sehr rar und nur als
Lauf- und Schußgeräusche angelegt. Eine
Titelmelodie fehlt ganz und gar.

Das Spiel wird durch einen Joystick in
Port 2 gesteuert. Um die übersicht zu
behalten, sollte man sich eine Karte
der Stadt anfertigen. So gelangt man
bei Meldungen über den Standort des
Gegners schnell und sicher in dessen
Nähe. Es ist günstig, sich am unteren
Bildrand zu bewegen, da die Gegner
meist von oben ins Bild kommen und
gleich losschießen. Wer GUNFIGHT kennt,
wird die Möglichkeit des Ausrichtens
der Pistole vermissen. Im Spiel kann
nur horizontal geschossen werden. Damit
stetzt man sich lebensgefährlichen
Situationen aus.

Die Dokumente werden als gelbe
Rechtecke dargestellt. Einfaches
Drüberlaufen genügt und man ist 100$
reicher. Für den ersten toten Banditen
gibt es 11$. Jeder weitere bringt
jeweils 11$ mehr. Man muß schon eine
ganze Weile überleben, um an 500$ zu
kommen, Erst dann kann man sich beim
Doc ein weiteres der schnell verlorenen
Leben kaufen. Im Casino wird man auch
schneller das Geld los, als es verdient
wird.

Trotz einiger Mängel macht mir dieses
Spiel einigen Spaß. Schon wegen des
geringen Preises und der Größe der
Stadt (und demnach auch der Spielmög-
lichkeiten) sollte man es sich zulegen.
Von der Spielidee und der Umsetzung ist
GUNFIGHTER um einiges besser als der
Oldie GUNFIGHT.

Von einer Wertung möchte ich hier
absehen, da durch die mageren Sounds
und den etwas flimmernden Player das
Spiel schlechter abschneiden würde als
es eigentlich ist. Das Preis-Leistungs-
verhältnis macht dabei einiges wieder
gut.

Programmname: GUNFIGHTER
Hersteller:   Atlantis Software Ltd.
Preis:        ca. 10 DM