von Frederik Holst Also, da war ich ja ziemlich gespannt, was da auf mich zukommt, als ich den MIDI-Master auspackte. Von einer hier in Deutschland selten auftauchenden Hardcover-Schachtel entnahm ich dann die englische Anleitung. Leider ist diese nur eine DIN A 4 Seite lang und beantwortet nicht alle Fragen. Aber das interessierte zuerst nicht. Gleich nachdem ich das Interface an den SIO-Port angeschlossen hatte lud ich das Sequencerprogramm. Leider hatte es nicht den Bedienungskomfort, den ich erwartet hatte, auch die Funktionsmög- lichkeiten blieben hinter den Vorbil- dern zurück. Allerdings muß man sagen, daß dieses das einzige MIDI-System für den XL/XE ist und man natürlich nicht den Komfort von 16-Bit Programmen erwarten kann. Ganz links findet man die Nummer der Spur, die man aufnehmen will, dann folgt de Kanal zum Aufnehmen und der zum Abspielen. In einer weiteren Spalte steht ein Headbyte, das vor dem Abspielen zum MIDI Gerät gesendet wird. So kann man z.B. die Nummer des Instruments auf dem Gerät festsetzen. Dann folgen Bytes für Wiederholungen und Pausen. Editiert wird das ganze nur über die Tastatur. Der Sinn und Zweck dieses Programms ist also nur Aufnehmen und Abspielen. Zu Beginn lud ich dann die Brandenburgischen Konzerte ein, das eins von sechs Demostücken ist. Man muß schon sagen, daß die Qualität beein- druckend ist. Gleiches läßt sich auch über das Aufnehmen sagen. Damit sind die Möglichkeiten des Programms ausgeschöpft. "Das kann doch nicht alles gewesen sein", dachte ich. Deswegen wurde gleich das nächste Programm eingeladen APLAY und MPLAY sind Abspielprogramme für den Music Composer bzw. das Advanced Music System. Hat man also bereits Stücke mit diesen Programmen erstellt, so kann man sie mittels dieses Programms über MIDI abspielen. Auch dies hört sich wieder sehr gut an. Bisher also recht viel Komfort für MIDI-Anwender. Für Besitzer eines Casio Keyboards gibt es allerdings noch Programme mit denen man sich eigene Stimmen machen, bzw. vorhandene editieren kann. Diese Möglichkeit ist natürlich bei den recht kompliziert zu programmierenden Keyboards nicht zu unterschätzen. Auch hier werden wieder einige Beispielstimmen mitgeliefert. Etwas rügen muß ich leider die Software. Das was ICH als Hobbykomponist brauchte, war die Möglichkeit, auf dem Keyboard etwas zu spielen, was mir der Computer dann als Noten auf dem Bildschirm ausgibt. Bei dem MIDI Master ist dies nur umgekehrt möglich. Der Sinn dieses Geräts ligt darin, die Noten in den Computer einzugeben und diese dann eben haargenau so abzuspielen, ohne Tempo- oder Verspielfehler. Vielleicht wird da an der Software für Profis noch etwas verbessert. Sicherlich kann man auf einem 8-Bit kein professionelles MIDI erwarten, aber was der MIDI-Master zu bieten hat, kann dennoch beeindrucken. Schließlich ist es das einzige MIDI-System für unseren XL/XE. Hobby-Komponisten oder Leute die Freude an der Musik haben oder sich mal ihre Songs im echten Synthesizer-Stil anhören möchten, sind mit dem MIDI-MASTER perfekt bedient. User, die ein (jetz' geht's los): CZ101, CZ1000, CZ3000, CZ5000, CZ230, DX100, DX21, DX27 oder DX7 Gerät von Casio besitzen, sollten schon ohnehin zugreifen, da die Stimmeneditierung besonders für den CZ230 besonders sinnvoll ist. Bezugsquelle: USER-MAG Preis: 129.- DM Hersteller: GRALIN INTERNATIONAL