von Florian Bechert

1989 - "Das Jahr von ATARI". Davon
zumindest spricht Sam Tramiel, als
Antwort auf den Presse-Review, in dem
ATARIs Finanz- und Firmenzustand des
Jahres 1988 aufs Höchste gelobt wurde.
Ende des Jahres jedoch klingen diese
Worte ziemlich hohl. Anfang März zieht
ATARI schließlich einen Schlußstrich
unter die FEDERATED-Geschichte. Alles
was davon übrig bleibt ist eine $100
Mio Abschreibung, die die Frage
offenläßt: Warum hat ATARI bloß dieses
Pleite-Unternehmen gekauft ? ... Im
April wird dann die erste "World of
ATARI"-Show abgehalten, die im
Disneyland Htel in Süd-Kalifornien
ausgerichtet wird. Der Veranstalter ist
Rick Tsukiji, der Gründer der
Computerzeitschrift ST-World. Die Show
erweist sich im Großen und Ganzen als
Erfolg. Zu beanstanden ist nur, daß man
den USER-Groups auf den Zehen
herumtrampelt, was sich später als
großer Fehler herausstellen sollte ...
Bei all den neuen Erscheinungen wurden
u.a. auf der Show FLEET STREET
PUBLSIHER 3.0, FAST TECHNOLOGIES TURBO
16 ACCELERATOR BOARD, der SPECTRE GCR,
Seymour-Radix's Festplatte für VCR
Backups, ein Prototyp des PC-Ditto II,
JRI's GENLOCK für die Mega STs, der
MIGRAPH HANDSCANNER und WORD FLAIR
gezeigt. Der Höhepunkt der Show war ein
MIDI-Demo/Konzert am Abend, als Jimmy
Hartz und Mick Fleetwood das Hartz
Translator Keyboard vorstellten. Auf
der Frühlings-Comdex präsentiert ATARI
dann den Portfolio, den bereits
erwähnten Pocket PC-Clone. Das Design
davon hat DIP aus Großbritannien
entworfen. Die restlichen
Entwicklungskosten hat ATARI getragen.
Zahlreiche SHARP und SAMSUNG Ingenieure
wurden bei dem Glaskasten gesehen,
hinter dem der Portfolio ausgestellt
war, wobei dieser nicht nur betrachtet
wurde, sondern auch Aufzeichnungen für
evtl. Kopien gemacht wurden. Der
ST-Laptop, der seiner endgültigen Form
schon sehr nahe kam und auch bereits
STACY genannt wurde, wird auch auf der
COMDEX gezeigt (und was für ein Wunder,
sogar auf der "World of ATARI" Show in
Anaheim), wobei zugeleich auch das
Auslieferungsdatum veröffentlicht wurde
(Juni 1989). Aber man ist es ja schon
gewohnt, es vergeht ein weiteres Jahr,
bevor überhaupt erst einmal die ersten
STACYs an die Entwickler und
Produzenten geliefert werden. Auch auf
der COMDEX gesehen: Sam Tramiel und Sig
Hartmann warteten auf den Chicago-
Transit-Bus als lieber mit einer
Luxuslimousine zu ihrem Hotel
zurückzufahren. Vielleicht steht die
Firma doch schlechter da, als man
annehmen durfte ???

Fortsetzung folgt nächsten Monat !!!