von Ulf Petersen

Ebenfalls von vielen Lesern gewünscht
wurde ein TURBO-BASIC XL Programmier-
kurs. Diesem Wunsch möchten wir hiermit
nachkommen.

Bekanntlich ist TURBO-BASIC XL ein
sehr, sehr leistungsfähiger Interpre-
ter, der neben den normalen ATARI-BASIC
Befehlen noch einige Spezialbefehle
bieten kann. Die Kenntnis der normalen
ATARI-BASIC-Befehle möchte ich hiermit
voraussetzen und erläutere deshalb in
den ersten 3 Folgen des Kurses erst
einmal nur die Spezialbefehle. Nach den
ersten 3 Teilen geht es dann unmittel-
bar ans Programmieren bzw. wie man
Probleme in TURBO-BASIC bewältigt. Den
Abschluß soll ein selbst programmiertes
Spiel bilden.

Im ersten Kursteil möchte ich erst
einmal auf die speziellen DOS-Befehle
eingehen. Zwar kann man diese auch im
ATARI-BASIC (fortan "AB") mit den
XIO-Befehlen realisieren, jedoch sind
diese recht undurchschaulich und
umständlich.

DIR ("Dn:FILENAME.EXT")

Mit diesem Befehl wird die Directory
von Laufwerk n eingelesen und auf dem
Bildschirm ausgegeben. Die Anwendung
von Filenamen oder sog. Wildcards
funktioniert genauso wie bei der Dos-
Funktion A bei allen Dos 2 komp. Dos-
Versionen. Wird nur DIR eingegeben, so
werden alle Files der Diskette in Lauf-
werk 1 ausgegeben. Natürlich kann man
auch hier, genau wie bei den normalen
LOAD, SAVE, OPEN, XIO oder RUN-Befehlen
mit Stringvariablen arbeiten.

RENAME "Dn:OLDNAME.EXT,NEWNAME.EXT"

Mit RENAME kann der Name einer Datei
OLDNAME.EXT auf der Diskette in Drive n
in NEWNAME.EXT geändert werden. Natür-
lich geht das mit jedem beliebigen
Filenamen. Die Anwendung ist genau die
gleiche wie bei der Dos-Funktion E oder
dem XIO-Befehl 32.

DELETE "Dn:FILENAME.EXT"

Mit DELETE wird eine Datei von der Dis-
kette gelöscht. Dieser Befehl ent-
spricht dem XIO-Befehl 33 oder der DOS-
Funktion D.

LOCK "Dn:FILENAME.EXT"

Damit wird ein Datei gegen Löschen und
Überschreiben geschützt, genau wie bei
XIO 35 oder dem DOS-Befehl F. Das
Schützen einer Datei schützt aber weder
vor dem Formatieren der Diskette, ncoh
vor der Behandlung mit einem Disketten-
monitor.

UNLOCK "Dn:FILENAME.EXT"

Dies ist die Umkehrfunktion zu LOCK.
Der Löschschutz wird wieder von der
Datei entfernt und diese wieder zur
Bearbeitung fregegeben. Entspricht dem
XIO-Befehl 36 oder der DOS-Anweisung G.

BLOAD "Dn: FILENAME.EXT"

Mit diesem Befehl wird eine MCode-Datei
von der Diskette geladen. Das Ma-
schinenprogramm wird nicht gestartet.
Entspricht der DOS-Funktion L mit
angehängtem /N.

BRUN "Dn:FILENAME.EXT"

Entspricht dem BLOAD-Befehl. Zusätzlich
wird aber noch versucht das geladene
Programm zu starten. Entspricht dem
DOS-Befehl L ohne angehängtes /N.

BPUT #x,y,z

Mit diesem Befehl werden in eine auf
Ausgabekanal n geöffnetet Datei die
nächsten z Daten ab der Speicherstelle
y geschrieben. Auf diese Weise kann man
beispielsweise ein Bild abspeichern,
das man gerade auf dem Bildschirm
sieht.

BGET #x,y,z

Dieser Befehl lädt aus der auf Eingabe-
kanal n geöffneten Datei z Daten und
setzt sie in den Speicherbereich ab
Adresse y ein. Damit kann man ein Bild,
das man mit BPUT abgespeichert hat,
wieder einladen. Ein solches Bildfile
ist 62 Sektoren lang und entspricht dem
Micropainter-Format.

So, das war es für heute. In der
nächsten Ausgabe befassen wir uns dann
mit den zusätzlichen Grafikbefehlen,
sowie den In- und Output-Anweisungen,
die das TURBO-BASIC bietet.

Also dann, bis nächsten Monat.