PASCAL-Programmierkurs, Teil 1 von Ulf Petersen Herzlich willkommen zu einer neuen Serie im USER-MAG, die auf vielfachen Wunsch der Leser in der Leserumfrage eingeführt wurde. Hier wollen wir al- len, die dieser Sprache (noch) nicht mächtig sind, diese näher bringen. Spätestens wenn jemand Informatik stu- dieren möchte, wird dieser feststellen, daß ohne PASCAL so gut wie nichts an den Universitäten läuft. Aber nicht nur dort, sondern auch an den Schulen, insbesondere hier an der gymnasialen Oberstufe wird der Schüler bereits intensiv auf sein Leben mit dieser Programmiersprache vorbereitet. "Warum nur ?" werden sich viele betroffene Programmierer fragen. Wieso nimmt man nicht BASIC als Grundlage für alle, wo dieses doch eine sehr einfache Sprache ist ?! Nun, es gibt dafür viele Gründe, wobei ich hier nur auf den mit wichtig- sten eingehen möchte: Während es bei BASIC nahezu so gut wie keinen Stan- dardbefehlssatz gibt (bis auf wenige Befehle), hat PASCAL den Vorteil, daß es sich an einem bestimmten Standard orientiert. Somit kann man besipiels- weise Programme, die auf einem PC erstellt wurden, mit Leichtigkeit auch auf dem XL/XE zum Laufen bringen - vorausgesetzt natürlich, daß Sie einen leistungsfähigen PASCAL-Interpreter besitzen. Nun hat aber ja nicht jeder PASCAL in seinem Besitz. KYAN PASCAL, der wohl leistungsfähigste Vertreter für diesen Rechner, ist leider nicht mehr erhältlich. Aber wie so oft scheint Fortuna auch wieder einmal für das Glück der XL/XE-Freaks gesorgt zu haben. Wie uns nämlich berichtet wurde, existiert für unseren Rechner eine PD-PASCAL-Version !!! Derzeit bemühen wir uns intensiv diese aufzutreiben und sind daher sehr zuversichtlich, diesen für unsere Leser bereits in der nächs- ten Ausgabe als PD-Software in unserem Sortiment aufnehmen zu können. Um bis dahin diejenigen, die noch kein PASCAL besitzen, nicht allzu stark zu benach- teiligen, werde ich in diesem ersten Kursteil noch nicht allzuweit in die Materie einsteigen. PASCAL ist eine Sprache, bei der man bestimmte Regeln strikt einhalten muß, um im Nachhinein einwandfrei lauffähige Programme zu erhalten. Insbesondere ist der Aufbau eines PASCAL-Programmes wichtig. Anders als in BASIC ist es hier nämlich unüblich mit GOSUB-Be- fehlen wild im Programm herumzuspringen - schließlich handelt es sich im Falle von PASCAL um eine strukturierte Pro- grammiersprache. Hier ein kleines Beispielprogramm: steht für das Zeichen Semikolon. --------------------------------------- PROGRAM Beispiel BEGIN WRITELN WRITELN ('Das ist ein Text !') END. --------------------------------------- Die erste Zeile stellt den Programmkopf dar, in der der Programmierer den Namen des Programmes angibt, in diesem Falle "Beispiel". Mit dem Befehl "BEGIN" gibt der Programmierer nun an, daß das Hauptprogramm beginnt, welches am Ende mit dem Befehl "END." beendet werden muß. Wichtig ist hierbei der Punkt nach dem "END". Was geschieht aber in den Zeilen dazwischen ? Nun, mit Hilfe des Befehls WRITELN kann man einen Text auf den Bildschirm ausgeben. Dieser Befehl würde in BASIC so aussehen: PRINT "Das ist ein Text" Der LN Teil gibt im WRITELN-Befehl an, daß nach Ausgabe des Textes eine neue Zeile begonnen werden soll. Fehlt diese Anweisung, so wird in der gleichen Zeile beim nächsten WRITE-Befehl wei- tergeschrieben. Ein Beispiel: WRITE ('Hallo ') WRITELN ('lieber Leser !') Auf dem Bildschirm erscheint nun: Hallo lieber Leser ! REPEAT ... UNTIL ---------------- Ein Beispielprogramm vorab: --------------------------------------- PROGRAM Schleife BEGIN REPEAT WRITELN ('Hallo') WRITELN UNTIL keypressed END. --------------------------------------- Diese beiden Befehle gestatten dem Pro- grammierer eine Bestimmte Befehlsfolge so lange wiederholt ausführen zu las- sen, bis eine bestimmte Bedingung er- füllt ist. Im vorliegenden Beispiel- programm schreibt das Programm immer wieder das Wort "Hallo", gefolgt von einer Leerzeile. Dieses erfolgt so- lange, bis ein Tastendruck erfolgt ist (UNTIL keypressed = BIS Tastendruck). Zu beachten ist, daß die integrierte Befehlsfolge mind. einmal ausgeführt wird, bis sie abgebrochen wird. So, daß war erst einmal der Einstieg in diese Sprache. Bis zum nächsten Monat dann.