von Florian Bechert Nach einer ungewollt längeren Pause wollen wir natürlich da weitermachen, wo wir aufgehört haben. 1976 - ATARI beginnt mit der Entwick- lung von Video-Computer-Systemen (VCS), worunter auch das allseits bekannte ATARI 2600 System war. Jedoch ist ATARI finanziell noch zu schwach auf der Brust, um eine funktionierende Produk- tion aufzubauen. Ungefähr zu dieser Zeit tritt einer der Ingenieure an Nolan Bushnell wegen eines DTP Compu- ters heran, den der Angestellte mit einem Freund in seiner Freizeit entwik- kelt hat. Der Ingenieur will, daß Nolan in die Zukunft dieses Computers inves- tiert. Aber Nolan, der immer die kri- tische Lage ATARIs im Auge hat, muß den Ingenieur mit seiner Entwicklung ab- weisen. Der Name des Angestellten ist: STEVEN JOBS (Gründer von APPLE Compu- ters !). Jobs und sein Freund Steve Wosniak schlossen sich schließlich mit dem ehe- maligen Intel Manager Mike Markkula zusammen - und der Rest ist Geschichte. Man beachte die Chance zum kometenhaf- ten Aufstieg, die ATARI mit der Abwei- sung der APPLE-Idee nicht genutzt hat. Mit einem möglichen hit auf Lager (mit VCS aber keinem Geld) suchte ATARI nach einer Partnerfirma, die ATARI eine Ka- pitalspritze verpassen sollte ... die Rettung erscheint schließlich in Form von WARNER BROS., die ATARI für 28 Mio. Dollar aufkaufen. 1977 - Mit dem Geld von Warner baut ATARI 400000 VCS-Einheiten für das Weihnachtsgeschäft, das nie in dem er- hofften Ausmaß stattfindet. So halten sich auch die Kunden massenhaft im Bezug auf das VC-System an Weihnachten '77 zurück. Das belastet dann die sowieso schon angespannte Bushnell- WARNER-Beziehung noch mehr. Warner wirbt Raymond Kassar an, den ehemaligen Marketing VP des Kleidergiganten Bur- lington Industries, um auf ATARIs Lage aufzupassen. 1978 - Hier erreichen die Bushnell-War- ner Probleme einen neuen Höhepunkt. Bushnell kämpft Manny Gerard von Warner über das Vorgehen in der Preispolitik bei den VCS (ATARI verdient sehr wenig am VCS, obwohl der Preisaufschlag auf die Spiel-Cartridges einiges mehr ausmacht.). Kurz darauf wird Bushnell gefeuert. Unterdessen wird der Konkur- renzkampf bei den Arcade-Spielen mit Space-Invaders ausgetragen, einem Video-Spiel, das von TAITO aus Japan entwickelt und von Bally-Midway gebaut wurde. Space Invaders entwickelt sich zu einem Megahit, der den erlahmenden Videomarkt wieder aufweckt. 1979 -(Das Geburtsjahr des ATARI 8-Bit) Ray Kossar übernimmt ATARIs Geschäfts- führung für Forschung und Entwicklung und verstärkt das Marketing in dem Versuch die Verkaufszahlen abzusichern. Unterdessen nehmen die unter Bushnell bereits begonnenen Entwicklungen Formen an. Das wichtigste Ergebnis davon ist zunächst das Arcade-Spiel ASTEROIDS, das schließlich als König auf dem Arcade-Berg Space-Invaders vom Thron stürzt. Ein anderes Ergebnis von ATARI's Antwort auf die verpasste Gele- genheit mit dem APPLE II stellen die ATARI 400 und 800 Computer dar. Größ- tenteils von diesen Entwicklungen ge- nährt, nehmen die Verkaufszahlen der Heimvideospiele ein astronomisches Ausmaß an und ATARI ist an VCS-Geräten bereits Weihnachten ausverkauft. Die Einkünfte weltweit belaufen sich zu dieser Zeit auf ca. $200 Mio. Dollar ! So, nächsten Monat geht's dann weiter mit der Story.