von Oliver Unrath Bei Kaiser II handelt es sich wie bei seinen Vorgänger um ein Strategiespiel. Ziel ist es durch geschicktes Wirt- schaften vom einfachen Verwalter bis zum Kaiser aufzusteigen Das Programm wird auf einer zweisei- tigen Medium-Density-Diskette mit einen dünnen deutschsprachigen Heftchen ge- liefert, welches das wichtigste gut erklärt enthält. Die Diskette und das Programm befinden sich in einer sta- bilen Mappe. Bevor ich nun zum eigentlichen Test komme, möchte einige Punkte nennen, welche meine Bewertung beeinflußten, also warum ich so wertete. Ich erhoffte mir von Kaiser II, daß es durch die Nutzung der 128KB eines Atari 130XE schneller im Ablauf sei und nur noch zur Spielstandsspeicherung auf das Dis- kettenlaufwerk zugreifen müsse (Anm.d. Red.: Was leider nicht der Fall ist). Doch nun zum Programm. Zu Beginn er- scheinen einige Bilder, Demos und Musikstücke. Der Vorspann macht einen recht guten Eindruck. Zwischendurch wird man aufgefordert einen Code aus dem Handbuch einzugeben. Über den Sinn eines solchen Programmschutzes läßt sich ja bekanntlich streiten, da man sich so zu jeden Spiel das Handbuch hervorholen muß. Nun werden noch einige Programmteile in den Speicher geladen bevor das Spiel nun beginnen kann. Falls man das Programm schon einmal ge- spielt hat, kann man wählen ob man ein auf Diskette gespeichertes Spiel laden oder ein neues beginnen will. Falls man die Option für ein neues Spiel gewählt hat, folgt nun die Namenseingabe. Hier können nun maximal 6 Spieler eingegeben werden. Der weitere Spielablauf ist stark an Kaiser I angelehnt, darum möchte ich nur auf Neuerungen eingehen. Im Gegensatz zu Kaiser I kann man sich einen Handelspartner unter seinen Mit- spielern aussuchen, mit dem man Handel treibt oder zu diesen zweck den Kaiser wählen. Im weiteren Spielverlauf kann man nun auch die Preise für die zu ver- kaufenden Waren festlegen. Die Möglich- keit der Kriegsführung aus Kaiser I wurde leider nicht übernommen, man kann dafür aber einzelne Märkte und Anwesen seiner Mitspieler sabotieren, was aber weit weniger Spaß macht als die Krieg- führung bei Kaiser I. Zur Gestaltung der einzelnen Screens im Programm ist mir auch einiges aufgefallen. Einige der Bilder sind gut gezeichnet , es handelt sich dabei um Bilder von Städ- ten und Burgen, welche auch im Orginal nur Schwarz auf weiß gezeichnet sind. Diese Bilder zeigen das Können des Zeichners. Andere Screens dagegen sind dann wieder einfache Graphics 0 Bild- schirme ohne etwas Ausschmückung des Bildschirms. Auch wenn man eine Sabo- tage durchführt und ein Haus anbrennt, erscheint das Haus mit Flammen nur in den zwei Bildfarben. Ein Player für die Flammen oder auch in den anderen ein- fachen Text screens hätte den Gesamt- eindruck des Programms noch verbessern können, wodurch ich die Graphik im während des Spielgeschehens selbst nur als befriedigend werte. Nun möchte ich zu einigen Kritikpunkten kommen. Da das Programm viel von Dis- kette nachlädt, muß man während des Spielablaufes immer kleine Wartepausen einlegen, welche mit der Zeit doch sehr nerven können. Als ich einige Freunde zu einer Runde Kaiser 2 einlud, kam für mich eine bittere Enttäuschung. Wir wollten das Spiel zu sechst Spielen, was auch eine Runde lang funktionierte, aber dann erschienen zwei Zahlen auf dem Bildschirm und das wars auch schon. Wir versuchten das Programm neu zu laden um das Spiel fortzusetzen, aber es funktionierte immer noch nicht. Auch als wir uns für eine neue Runde ent- schieden und nur zu fünft spielten geschah das Gleiche. Erst als wir es nur zu viert versuchten funktionierte es. Da mir diese zwei Zahlen auf dem Bildschirm keine Ruhe ließen ging ich der Sache auf den Grund. Ich mußte feststellen, daß es sich dabei um eine Basic-Fehlermeldung handelte. Bei ge- naueren Nachforschungen entdeckte ich, daß das Programm in Turbo-Basic ge- schrieben ist und sich mit dem Turbo- Basic auf der Diskette befindet. Der Fehler ist ein Dimensionierungsfehler einer Variablen. Ein solcher Fehler hätte ja den Autoren des Programmes schon beim Testen ihres Spieles auffal- len müssen. Auch finde ich den Preis von knapp 40DM für dieses Turbo-Basic Programm als zu hoch gesteckt, beson- ders wo die Frage des Copyrights für Turbo-Basic in der BRD noch nicht geklärt ist. Bewertung: --------------------------------------- Graphik ********* 85 Sound ******** 75 Idee ******* 70 Ausführung ***** 50 Preis/Leistung ******* 70 --------------------------------------- Gesammtergebnis: 70 = 3