von Bernd Dongus Diesmal ist der 'S'TATUS-REQUEST-Befehl an der Reihe. Auf den ersten Blick kommt er einem zwar nicht sehr wichtig vor, aber bei näherer Betrachtung öff- net er so manchen Weg zur Floppy. Er liefert die einige wichtige Aussagen über den 'Seelenzustand' des Laufwerks. Wird dieser Befehl mit JSR DSKINT aus- geführt, so werden die vier zurückge- sendeten Bytes ab $02EA gespeichert. Bevor ich mich aber in endlosen Wort- schwällen über die Bedeutung dieser Rückmeldung verliere, erkläre ich das Ganze in einer Tabelle. Sie zeigt den tieferen Sinn der einzelnen Bits und Bytes. Die Erläuterungen zu den Bits beziehen sich auf den gesetzten Zustand. Mit '-' gekennzeichnete Bits haben keinerlei Bedeutung. 1. Byte Bit 0 : ungültiges Kommando Bit 1 : defekter Sektors gelesen Bit 2 : mißlungener Schreibversuch Bit 3 : schreibgeschützt Bit 4 : - Bit 5 : doppelte Schreibdichte Bit 6 : - Bit 7 : mittlere Schreibdichte 2. Byte Bit 0 : - Bit 1 : - Bit 2 : NO LOST DATA. Der FDC konnte den Sektor ganz lesen bzw. schreiben. Bit 3 : Die Prüfsumme des Sektors stimmt. Bit 4 : Sektor gefunden. Bit 5 : Datenmarke vorhanden. Bit 6 : nicht schreibgeschützt. Bit 7 : Klappe geschlossen. 3. Byte Dieses Byte enthält die Anzahl der Sekunden die ein Timeout ausgelöst werden soll. 4. Byte Bit 0-7 : - Dieses Byte existiert zwar, hat aber keinerlei Bedeutung. Ich gebe zu, daß die Tabelle zum 2.Byte auf den ersten Blick verwirrt, aber keine Panik ! Ich habe alles im Griff. Dies Byte ist das Komplementär zum Statusregister des FDC, d.h. die Be- deutung der einzelnen Bits ist genau umgekehrt. Z.B. Bit 7=1 heißt 'in' der Floppy : Klappe offen. Zu den ersten zwei Bits muß man sagen, daß sie in der Floppy schon eine Be- deutung haben, außerhalb jedoch ohne Aussagekraft sind. Sie sind immer ge- setzt. Mit den Bits 3,5 und 6 läßt sich der Zustand eines Sektors näher bestimmen. Sind alle drei gesetzt, so ist der Sek- tor in Ordnung. Alle anderen Kombinati- onen weisen auf einen defekten Sektor hin. Über diese drei Bits könnte man einen Artikel für sich schreiben, aber ich glaube, daß die meisten von Euch dann das Handtuch werfen würden. Sollte allerdings geballtes Interesse auftre- ten werde ich mich diesem fügen und eine Exkursion in die Tiefen des Lauf- werks wagen. Nun aber zurück zum Thema. Thema ist etwas übertrieben, denn es gibt nicht mehr viel zu erzählen. Ah, doch jetzt hab' ich's. Ein paar von euch werden jetzt sagen : "Alles schön und gut, aber was hab' ich von all den Informationen ?". Hier ist guter Rat billig. Man kann den 'S'-Befehl beispielsweise zur automat. Schreibdichteerkennung für ein Kopier- programm nehmen. Er wird mitunter auch in Kopierschutzabfragen verwendet, um festzustellen, ob ein Sektor wirklich den richtigen Defekt hat. Auf dieser Disk befindet sich auch ein Beispielprogramm, welches in Verbindung mit diesem Artikel eigentlich nicht schwer zu verstehen sein dürfte. Für Tüfftler habe ich noch einen Tip. Es ist doch wunderschön wenn der gute, alte 8-bit, wie beim Sector-Copier 6.2 oder dem HTT Big-Demo, den Diskwechsel von allein erkennt ? Dies zu bewerkstelligen ist gar nicht so schwer, aber Ihr sollt Eure grauen Zellen auch mal in Anspruch nehmen. Bis zum nächsten Mal ! Kleiner Hinweis : Bit 7 des 2.Byte könnte eventuell nicht ganz unbeteiligt sein an dem Diskwechs- elerkenner.