von Ulf Petersen HAWKQUEST nennt sich das neueste Epos der inzwischen etwas abgetauchten Soft- warefirma RED RAT. Gleich zu Anfang möchte ich vorausschicken, daß es die- ser Softwarefirma endlich gelungen ist sich von seinem Flop-Image loszusagen, denn was man mit HAWKQUEST vorgesetzt bekommt, kann sich wahrhaft sehen lass- en. Öffnet man die Verpackung des Spie- les, fallen einem sofort die 2 Disket- ten (!), sowie die 8 Seiten lange An- leitung ins Auge. Geballte Daten schei- nen also auf den 4 Diskettenseiten zu sein. Doch zunächst ein Einblick in die Vorgeschichte ... In einer weit entfernten Galaxis wird ihr Heimatplanet durch einen Energie- schild gegen die tödlichen UV-Strahlen der Sonne geschützt, da die Ozonschicht schon vor Jahrtausenden durch Chemika- lien vernichtet wurde. Dieser Energie- schild wird von einem Spezialkristall gespeist. Eines Tages wird er von Aliens gestohlen, in 5 Teile geteilt und diese Teile auf 5 schwer bewaffne- ten Planeten versteckt. Ohne diesen Kristall und damit ohne den Schild ist die Bevölkerung Ihres Planeten aber umgehend zum Tode verurteilt. Ein un- bestreitbarer Grund, um sich mit 5 Spe- zialhelikoptern auf den Weg zu den Pla- neten zu machen und die Kristalle un- versehrt wieder zurückzuerobern. Wurde das Spiel geladen, kann man im Titelbild zwischen 2 Schwierigkeitsgra- den wählen, wobei man auf alle Fälle den einfacheren nehmen sollte, da die- ser schon schwer genug ist. Ist das Spiel gestartet, wird die Sternenkarte des Universums eingeblendet. Hier kann man einen Spielstand laden oder speich- ern (sehr lobenswert und auch bitter nötig), sich einen Infostand besorgen oder einen der 5 Planeten anwählen. In letzterem Falle wird einem auch eine Stausanzeige des Planeten vermittelt, in dem man u.a. Informationen über die Stärke der Bewaffnung bekommt. Auf dem Planeten nach einiger Ladezeit angekom- men, geht es dann endlich los. Man fliegt über eine von oben nach unten scrollende Landschaft hinweg, die den natürlichen Gegebenheiten des Planeten entspricht. Es gilt nun bis zu einem geschützten Eingang in das Innere des Planeten vorzudringen. Dazu muß man sich nach bewährter Manier den weg freiballern. Zum einen wird man von zahlreichen gegnerischen Raumschiffen in immer neuen Angriffsformationen, zum anderen von den auftauchenden Bodensta- tionen beschossen. Man muß schon einen kühlen Kopf bewahren, um hier ohne Le- bensverlust durchkommen zu können. Hilfreich ist übrigens eine Kilometer- anzeige, die angibt, wie weit es noch bis zum Ziel ist. Ist man dort angekom- men, gilt es noch den Schutzschild, der den Eingang sichert zu beseitigen, um in das Planeteninnere vorzudringen. Wer so weit gekommen ist und meint das schwerste geschafft zu haben, irrt allerdings ganz gewaltig, denn jetzt fangen die Schwierigkeiten ja erst an. Es folgt nun nämlich, nach einer ge- ringen Ladezeit, der zweite Spielteil eines jeden Planeten. Dieser Spielteil erinnert stark an den Klassiker Boulder Dash. In einem großen Labyrinth irrt man mit seiner Spielfi- gur herum, um einen der 5 Teile des Energiekristalls zu finden. Bevor man diesen jedoch aufnehmen kann, müssen sich einige wichtige Gegenstände in Ihrem Besitz befinden, wie ein Schlüs- sel und eine Minibombe. Diese und an- dere Gegenstände (Paralisierer, Fallen- finder etc.) findet man in den Wänden des Labyrinthes versteckt. Der Gang durch das Gewölbe ist natürlich kein Spaziergang. So versuchen einen zahl- reiche Gegner am Vorwärtskommen zu hin- dern. Zwar kann man sich mit einem Laser zur Wehr setzen, aber wenn man die Anzahl der Gegner und die zahl- reichen Fallen (die durch den Fallen- finder allerdings sichtbar gemacht wer- den können) bedenkt reichen 5 Leben na- türlich bei weitem nicht aus. Aus die- sem Grund werden einem Energieeinheiten (Anzahl der Leben mal 10) zur Verfügung gestellt, die immer dann erniedrigt werden, wenn man einen Gegner berührt hat. Bei null ist natürlich das Spiel beendet. Es ist kaum möglich in diesem Testbe- richt alle Features des Programmes hervorzuheben dazu ist es wirklich zu umfangreich ! So gibt es u.a. 10 unter- schiedliche Labyrinthe (5 pro Schwier- igkeitsgrad) erforschen. Wirklich keine leichte Aufgabe. Durch einen Schummel- poke ist es mir übrigens bereits ge- lungen, das Spielende anzusehen. Was einen da erwartet, ist wirklich sehens- wert. Hauptkritikpunkt ist leider der Preis. Wenn man es sich allerdings genau über- legt, sind 69.80 DM für ein 4 Disket- tenseiten umfassendes Programm wirklich nicht viel. HAWKQUEST ist, aufgrund seiner sehr guten Zusammensetzung, mit Sicherheit jede ausgegebene Mark wert. Es hat die Chancen zu einem echten Klassiker zu werden. Bewertung: ("HAWKQUEST") ------------------------------------- Grafik : ********* : 90 Sound : ********+ : 85 Idee : ********* : 90 Ausführung : ********* : 90 Preis/Leistung: *******+ : 75 ------------------------------------- Gesamt : 430/5 : 86 = 1- Hersteller: Red Rat Bezug: COMPY-SHOP, Peter Bee Preis: 69.80 DM