von Frederik Holst Es gibt wohl keinen der SAM nicht kennt. SAM ist eine Benutzeroberfläche (wie der Name 'Screen Aided Management' schon sagt), die man mit GEM auf dem ST oder der Workbench auf dem AMIGA ver- gleichen kann. Doch was kann S.A.M. ? Zuerst fällt für ST-Besitzer positiv auf, daß man statt dem Joystick auch eine ST-Maus anschließen kann. Die Arbeit wird dadurch sehr viel präziser als mit einem Steuerknüppel (insbeson- dere bei den Zeichenprogrammen, doch dazu später mehr). Wenn man SAM geladen hat, ist auf dem Bildschirm nur der Pfeil, die Copyrightzeile und die Menüleiste zu sehen. Die einzelnen Menüpunkte sind: FILE: Hier sind die verschiedensten Diskoperationen möglich, wie z.B. Disk kopieren, Formatieren, Löschen, Umbenennen, usw. DIRECTORY: Hier kann man entweder das Directory ansehen, oder eine Extra Disk Information (EDI) auf der Disk anlegen, in die man Kommentare, usw. schreiben kann, die aber keinen Platz auf der Disk wegnimmt. UTILITIES: Hier kann man die verschie- denen Utilities anwählen und laden. Dazu später mehr. ACCESS/INFO: Hier kann man Zusatzpro- gramme, die SAM-Routinen benutzen, laden. EXIT: Mit Exit verläßt man SAM entweder mit Kaltstart oder einem Sprung ins DOS. Die Utilities im einzelnen: Die beiden Zeichensatzeditoren sind recht brauchbar, enthalten aber keine speziellen Funktionen wie Spiegeln, Drehen, Invertieren, usw. Positiv fällt aber auf, daß auch Vierfarbzeichensätze editiert werden können. Mit der Memobox kann man sich seine Plattensammlung, Bücherei, Freundes- liste, usw. archivieren. Die vorgefer- tigten Eingabemasken und das praktische Suchen nach Einträgen sind sehr nütz- lich. Wenn Sie den Speicher untersuchen wollen, können Sie den Monitor benutz- en. Die Funktionen sind zwar nicht sehr vielseitig, es reicht aber für den Hausgebrauch. Wir kommen jetzt zu den beiden lei- stungsfähigsten Programmen der Haupt- disk: Dem SAM-Texter und dem SAM-Painter. Der SAM-Texter ist ein Editor mit 80 Zeichen pro Zeile, der alle Features besitzt, die man sich von einem guten Textprogramm erwünscht. So kann man zwischen deutschem und internationalen Keyboard wählen, Texte kopieren und bewegen, zentrieren, den Text mit Leerzeichen füllen, sich eine Druck- voraussicht geben lassen, den Text formatieren, usw. Falls man invertiert geschrieben hat, kann man später beim Ausdruck dafür verschiedene Schrift- arten wählen. Der SAM-Painter ermöglicht das Malen von Bildern mit 128 Farben, die nacher beim Ausdruck mit verschiedenen Graustufen berücksichtigt werden. Die Funktionen, die das Programm bietet, können in einem Menüscreen angewählt werden. Da wären z.B das Zeichnen von Linien, Kreise zeichnen, Zoomen, das Ausschneiden und Einkleben von Bild- schirmausschnitten, Drehen, Verkleinern und Vergrößern usw. Leider kann man bei der Textfunktion nur mit 40 Zeichen pro Zeile schreiben und dabei keinen Zeichensatz laden. Das waren die Programme, die sich auf der Grunddisk befinden. Zusätzlich kann man noch drei Zusatzdisks erwerben, die den Besitz der Grundversion voraussetzen: Als erstes wäre da die SAM-Accessory- disk. Auf ihr befinden sich vier nütz- liche Programme: SAM-Multifilecopy, SAM-Textconverter, SAM-Budget und der SAM-Creator. Bei der SAM-Multifilecopy handelt es sich um die fehlende Möglichkeit, vom SAM-Hauptmenü ein File zu kopieren. Hier werden jedoch gleich auf Wunsch mehrere Files in einem Vorgang kopiert. Auch ein vorhandener Floppyspeeder kann zugeschaltet werden. Die Art der Files wird zusätzlich noch durch Icons gekennzeichnet. Die zu kopierenden Programme (bzw. Icons) werden ange- klickt und dann kopiert. Wenn jemand eine Ramdisk besitzt, wird auch diese genutzt. Der SAM-Konverter kann Texte aus verschiedenen Textverarbeitungsprogram- men ins SAM-Format wandeln oder SAM- Files ins ASCII-Format umsetzen. Das zweifellos beste Programm der Disk ist SAM-Budget. SAM Budget ist eine Tabellenkalkulation, die für den Haus- gebrauch gedacht ist. Man kann also z.B. eine Zahlenkolonne eingeben und sie dann mit einer Formel weiterverar- beiten, es ist aber auch möglich Maximal-, Minimal oder Durchschnitts- werte (z.B. vom Benzinverbrauch) ausrechnen zu lassen. Es ist weiterhin möglich Kommentare in das Arbeitsblatt zu schreiben. Wie im SAM-Texter kann man auch hier Teile des Blattes be- wegen, löschen, kopieren, usw. Wenn man ein Blatt fertig edititert hat, kann man es auch ausdrucken lassen. Bei SAM-Creator handelt es sich um einen Bilderkonverter, der Bilder von SAM-PAINTER ins Micropainterformat um- setzt und umgekehrt. Die Farbwerte wer- den dabei mit umgesetzt. Desweiteren können Bootdisks nach Bildern abgesucht werden, die dann als File abgespeichert werden können. Die nächste Disk enthält ein Zeichen- programm der Superlative: SAM-Designer, der die Grafikstufe 8 benutzt. Das ermöglicht das Zeichnen von hoch aufge- lösten Bildern. Alle Funktionen aufzu- zählen die das Programm bietet, würde den Rahmen sprengen, deswegen beschrän- ke ich mich auf neun Funktionen: Konturen: Der angewählte Ausschnitt wird bis auf die Konturen gelöscht. ICON bewegen: SAM-Designer ermöglicht das verwenden von Icons, z.B. für elektronsche Zeichnungen, die auch selbst editiert werden können. TEXT: Der Designer besitzt einen Text- konverter, der Texte aus dem Texter an einen beliebigen Ausschnitt im Bild- schirm kleben kann. Dabei können auch Attribute wie hoch, breit, kursiv, Zeichensazt, usw. benutzt werden. Man kann sogar die Buchstaben um bis zu 270 Grad drehen. LUPE: Die Zoomfunktion geht nicht über den ganzen Bildschirm, sondern bleibt an einer Ecke des Bildschirms, so daß man immer beide Bilder sieht. Zum Ausdruck wird übrigens auch der 1029 berücksichtigt, was leider nur sehr wenige Programme tun. Beim Kopieren von Grafikausschnitten, was man selbstverständlich auch machen kann, hat man die Wahl zwischen über- schreiben oder transparent malen. Alle Funktionen sind Gummibandfunk- tionen, d.h., daß man den Abschnitt sieht, den man z.B. z.Zt. einrahmt. Auch das ist sehr praktisch. Die restlichen Funktionen sind fast alle vom SAM-Painter übernommen worden Sprühdose oder Füllen sind also selbst- verständlich. Wer ein Malprogramm sucht, mit dem man ernsthaft arbeiten will, dem kann ich den SAM-Designer nur empfehlen. Als letzte Disk gibt es den SAM-Pat- cher. Mit ihm kann man sogenannte Patchlistings, die mit dem Texter ge- schrieben wurden ausführen und damit das SAM-Programm verändern. So kann man nun endlich den Texter mit dem Plotter 1020 oder dem Drucker 1029 verwenden, oder eigene Steuercodes für die Memobox einsetzen. Insgesamt kann man jedem, der mit sei- nem ATARI vernünftig arbeiten will, das SAM-System nur empfehlen, da man es auch selbst weiterschreiben kann und es somit ein offenes System ist. SAM kann bei unserem Versand PLAY IT! bezogen werden.