von Kemal Ezcan Hallo ! Wer schon immer mal eine fetzige Musik auf seinem XL/XE program- mieren wollte, kann dies mit dieser Serie lernen, sofern er sich etwas Mühe gibt und gewillt ist auch etwas herum- zuexperimentieren. Hinweis: Zum besseren Verständnis der Serie werden einige musikalische Vor- kenntnisse vorausgesetzt, denn was nutzt es technisch geniale Musik zu programmieren, wenn der musikalische Gesichtspunkt außer acht gelassen wurde? Es ist beispielsweise nötig aus einem Notenblatt mit Harmonieangaben eine Sequenz zu arrangieren, die mit nur einem Tongenerator die Harmonien spielt. Beispiel: In den Noten steht: Fm7 als Harmonie, die Sequenz spielt also z.B. F, As, C, Es, F, Es, C, As. Wer von so etwas noch keine Ahnung hat, sollte sich eine kleine Einführung im Buchhandel kaufen. Ein Instrument zum Ausprobieren ist zwar nicht unbedingt notwendig, kann aber von sehr großem Vorteil sein ! Wer jetzt nicht gleich mehrere hundert Mark auf den Tisch legen will, kann im nächsten Spiel- warenladen auch eine Mini-Orgel für z.B. DM 24.90 kaufen. Diese ist durch- aus ausreichend ! Nun aber los ! Bevor wir uns direkt mit der Musik be- fassen, zunächst ein paar grundsätz- liche Gedanken zu den Klängen. Ich setze voraus, daß jeder Leser weiß, wie man den internen ATARI Sound-Chip an- spricht: SOUND n1,n2,n3,n4 Ich verzichte jetzt auf eine Erklärung dieses Befehls. Es geht jetzt vielmehr darum, die Grundbegriffe WELLENFORM und HÜLLKURVE verständlich zu machen. Der Klang eines Instrumentes oder Ge- räusches hängt zum einen von seiner Wellenform, zum anderen von seiner Hüllkurve ab. Jeder hörbare Klang besteht aus einer Schallwelle, deren FORM (z.B. Sinuswelle, Rechteckwelle usw.) den Klang, und deren HÖHE (Amplitude) die Lautstärke bestimmt. Der Lautstärkenverlauf während des Klanges wird als HÜLLKURVE bezeichnet. Da unser ATARI (leider) nur mit RECHT- ECKWELLEN arbeitet, ist die Klangstruk- tur (fast) vorgeschrieben. Durch die sogenannte DISTORTION hat man die Mög- lichkeit, auf die Art der Rechteckwelle Einfluß zu nehmen. Nun ein kleines Programm zum Ausprobieren verschiedener Hüllkurven (befindet sich auch als File auf der Diskette): 10 DIM HK$(20) 20 FOR I=1 TO 20:READ A:HK$(I,I)=CHR$ (A):NEXT I 30 DO 40 ? "TONHOHE " :I.TH 50 ? "DISTORTION " :I.DS 60 FOR I=1 TO 20 70 SOUND 0,TH,DS,ASC(HK$(I,I)) 80 NEXT I 90 LOOP 100 DATA 00,00,00,00,00,00,00,00,00,00 110 DATA 00,00,00,00,00,00,00,00,00,00 In den Data-Zeilen müssen nun die Laut- stärke-Daten (je eine Zahl von 0-15) eingetragen werden. Nach dem Starten des Programmes fragt dieses nun nach der Tonhöhe (0-255) und der Distortion (0-15) und spielt daraufhin den ange- gebenen Ton mit der Hüllkurve in den Data-Zeilen. Auf diese Weise solltet Ihr erst einmal mit den Hüllkurven experimentieren. Weiter geht's nächstes Mal !