von Ulf Petersen

Zeichensatzeditoren für den XL/XE gibt
es heutzutage schon wie Sand am Meer.
Wer einmal einen Blick in eine PD-Liste
geworfen hat, kann das wohl sicherlich
nur bestätigen. QUICK Ed von Raindorf
Soft ist nun ein weiterer, neuer Ver-
treter dieser Gattung, der einige wirk-
lich gute Besonderheiten bieten kann.
So ist QUICK Ed wohl der derzeit ein-
zige Editor, der sich rühmen kann auch
mit der ST-Maus oder sogar der Maltafel
(!) bedient werden zu können, oder zwei
Zeichensätze im Speicher behalten kann.
Was aber kann dieser Editor sonst noch
bieten ? Hat man den Editor geladen,
fällt einem das übersichtliche Menü ins
Auge, welches in 5 Bereiche aufgeteilt
ist. Bei diesen Bereichen handelt es
sich um den Zeichensatzüberblick, das
Iconfeld (hier können Buchstaben be-
liebig aneinandergesetzt werden), Be-
dienungsfeld (Diskoperationen, Re-
stauration, Kopieren etc.), das Edi-
tierfeld und das Bearbeitungsfeld
(Spiegeln, Invertieren, Drehen, Ver-
schieben). Die Menüfunktionen können
durch anklicken mit dem Cursor ange-
wählt werden, so daß die Tastatur nicht
benötigt wird. Auf diese Weise gestal-
tet sich das Arbeiten als sehr komfor-
tabel, allerdings als "ultimativ" würde
ich es nicht bezeichnen. Wie ist QUICK
Ed, der in der Sprache QUICK geschrie-
ben wurde, also zu bewerten ? Nach
einer längeren Testphase würde ich den
Editor selbst als etwas unvollständig
bezeichnen. Ohne Zweifel ist es eine
gute Idee, daß man eine ST-Maus und die
Maltafel (es wird sogar ein Einlege-
blatt mitgeliefert) anschließen kann,
aber das alleine macht es halt nun
einmal nicht aus. Warum man immer noch
nicht in QUICK eine AMIGA-Maus an-
schließen kann, ist mir unbegreiflich,
denn schon längst geht der Trend dahin,
daß die XL/XE-User sich eher einen
AMIGA als einen ST zulegen. Desweiteren
ist ein großer Mangel darin zu sehen,
daß man nur einfarbige Zeichen editier-
en kann. Selbst die meisten PD-Editoren
haben da mit dem Multicolor-Editier-
modus sehr viel mehr zu bieten, denn
hier liegt wohl das Haupteinsatzgebiet
eines jeden Editors. Es bleibt zu
hoffen, daß dies in einem Update er-
gänzt wird, denn für die beiden profes-
sionellen Programmierer dürfte das mit
Sicherheit kein Problem sein. Wenigs-
tens werden einige Zeichensätze gleich
mitgeliefert. Bleibt zum Schluß noch
der Kritikpunkt über den Preis. Mit 29
DM ist der Editor wohl etwas über-
teuert, wenn man sich einmal den PD-
Bereich ansieht. Wer eine ST-Maus, eine
Maltafel oder noch keinen ausreichenden
PD-Editor besitzt, sollte sich QUICK Ed
evtl. zulegen. Andere sollten aller-
dings lieber ein Update abwarten, so-
fern es eines geben sollte.

Bezugsquelle: Verlag Werner Rätz
Hersteller: siehe oben
Preis: 29 DM